Warum und Wozu?

Der Begriff co-culture verknüpft Cooperation und Culture und steht für den Sinn und Zweck meiner Arbeit.

Unternehmen und Organisationen sind auf wirksame Zusammenarbeit angewiesen – innerhalb und zwischen Teams, Führungskräften und über Schnittstellen und Ländergrenzen hinweg.

Zusammenarbeit ist dann wirksam, wenn wir beispielweise in der Lage sind, unterschiedliche Perspektiven in Entscheidungsprozesse einzubinden. Gleichzeitig verfügen wir über ausreichend Bereitschaft und Mittel, auf unerwartete Folgen unseres Handelns schnell und lösungsorientiert zu reagieren. Ihre Organisations- bzw. Unternehmenskultur ist dabei „der Boden“ für wirksame Zusammenarbeit.

Aber warum ist Kultur so wichtig? Zum einen weil Kultur unsere Handlungen ausrichtet (Kultur als social structure).

So macht beispielsweise der Blick aufs Ganze für Mitarbeiter in einer von Misstrauen und Konkurrenz geprägten Umgebung nicht viel Sinn. Keiner möchte am Ende der Dumme sein, der auf der Strecke bleibt. Kultur schafft damit einen grundlegenden Rahmen, in dem Mitarbeitende für sie jeweils sinnvolle Entscheidungen treffen.

Gleichzeitig prägen unsere Handlungen Kultur (wir verfügen über agency im Sinne von Gestaltungsspielraum).

Wenn Teams bewusst Strukturen schaffen, die auf wechselseitige Unterstützung einzahlen, wenn Führung ermutigt, wenn die Mitglieder einer Organisation ein gemeinsames Ziel vor Augen haben, dann führt dies zum Erfolg.

Das ist ein grundlegender Schlüssel von Kultur: sie ist prägend und verhandelbar zugleich. Voraussetzung ist, dass wir Kultur als zentralen Baustein von Unternehmensentwicklung begreifen.

Eine erfolgreiche Unternehmenskultur verbindet Mitarbeiter und lässt Freiräume, sie schafft Anerkennung und Orientierung. Das ist der Boden für nachhaltige Leistung, für konstruktive Konflikte, für Kreativität. Das ist der Weg vom Gegeneinander, zum Miteinander, zum Füreinander – für einen gemeinsamen Sinn und Zweck.

"Nicht nur auf die Attraktivität für die Kunden hat die Unternehmenskultur Einfluss, sondern auch auf den "Wirkungsgrad" eines Unternehmens (...). Interne Reibungsverluste übersetzen sich direkt in Kostennachteile; eine besonders produktiv zusammenarbeitende Kultur schlägt sich unmittelbar in (...) höheren Erträgen nieder."
Berner, Winfried 2019: Cultural Change, S. 5

Persönlich geht es mir um mehr. Eine wichtige Eigenschaft unseres Menschseins ist es, überhaupt eine Kultur schaffen zu können. Unsere differenzierte Sprache, unsere Möglichkeiten, Verbindungen zu schaffen, erlauben uns, unserer Welt und unserem Tun einen Sinn zu geben.

Kultur ist damit eine zentrale Ressource, um grundlegenden Herausforderungen in unserem Leben zu meistern: sie setzt uns in Beziehung zu anderen und schafft einen Rahmen für Kooperation.

Wenn wir unsere kollektive Geschichte betrachten, dann sind es unsere Fähigkeiten, Kultur zu schaffen und zu kooperieren, die unser Überleben gesichert haben.

Um in einem Bild zu sprechen: das Mammut erlege ich nicht alleine. Dazu brauche ich ein klares Miteinander mit entsprechenden Leitlinien sowie wahrscheinlich ein Ritual, um Mut und Kraft zu schöpfen. Entscheidend für den Erfolg ist dabei die Fähigkeit von- und miteinander zu lernen: wie gehen wir am Besten vor? Wie werden wir effizienter? Dazu brauche ich eine Haltung gegenüber meinem „Team“, in dem jeder zählt. Wir bringen diese Fähigkeiten seit Millionen Jahren mit und ich glaube, dass wir die grundlegenden Herausforderungen unsere Zeit nur dann angehen können, wenn wir es gemeinsam für eine Sache, ein Ziel, ein Sinn, einen Zweck tun.